Das Führen eines Sonnen-Tagebuches ist für Angehörige von Krebskranken eine gute Möglichkeit, sich wieder auf das Schöne zu besinnen.
Hineingeschrieben werden ausschließlich schöne Momente, die man mit dem Kranken geteilt hat. Es können ganz kleine Dinge sein, die uns glücklich gemacht haben, wie der gemeinsam bestaunte Sonnenuntergang, Urlaubserinnerungen beim Betrachten der Fotos oder der Besuch im Lieblingsrestaurant. Das Sonnen-Tagebuch sensibilisiert uns für die schönen Momente des Lebens. Wie oft es geführt wird, entscheidet jeder selbst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass regelmäßiges Schreiben am effektivsten ist.
Das Sammelsurium positiver Erfahrungen und freudiger Erlebnisse kann in schlechten Zeiten helfen: Besonders wenn es uns schlecht geht, neigen wir dazu, das ganze Leben negativ zu sehen. Natürlich ist es wichtig, schmerzlichen Empfindungen Raum zu geben. Allerdings macht es schwierige Situationen und Lebensphasen erträglicher, wenn wir dann auf gute Gefühle und schöne Erinnerungen zurückgreifen können.
Und möglicherweise hilft das Tagebuch dabei unsere Einstellung zu ändern. Wenn wir mehr auf das Positive schauen, kann sich das auf unsere Stimmung und Erwartungshaltung gegenüber dem Leben auswirken. Und in einer positiven Einstellung zum Leben steckt ein großes Energiepotenzial.
Es handelt sich hierbei um eine Übung zur Stärkung der Resilienz. Ich selber habe sie als Positiv-Tagebuch kennengelernt, finde allerdings die Bezeichnung Sonnen-Tagebuch aus dem Übungsbuch Resilienz von Fabienne Berg viel ansprechender. Dort gibt es noch mehr Übungen, mit denen man die seelische Widerstandskraft stärken kann, um Krisen besser zu meistern.
Foto: pixabay
Kommentar verfassen