Während einer Krebserkrankung kommt es für Krebspatienten und ihre Angehörigen immer wieder zu Krisensituationen. Um für diese emotional schwierigen Momente gewappnet zu sein, sind viele Techniken hilfreich. Probieren Sie die sieben Methoden aus und schauen Sie, welche am besten zu Ihnen passt.
Den eigenen Herzschlag zu spüren, kann Angstgefühle mildern. Legen Sie einfach die rechte Hand auf Ihr Herz. Wer mag, kann die linke Hand dann noch auf die rechte legen.
Auch verlängertes Ausatmen hilft dabei, das Nervensystem zu beruhigen. Hierfür atmen Sie eine Minute lang doppelt so lange aus wie ein.
Mit Sätzen – sogenannten Affirmationen – immer wieder laut oder innerlich vor sich hingesprochen, verscheucht man negative Gedanken. Denn wir können nicht gleichzeitig mehrere Gedanken denken. Man kann sich seine eigene Affirmation ausdenken oder eine Strophe eines Gebets, Gedichtes sowie Liedes aussuchen.
Tragen Sie einen Glücksbringer bei sich. Wenn Sie mögen, nehmen sie ihn in die Hand. Er stärkt die Überzeugung, dass alles gut gehen wird. Forscher sprechen dabei von einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Wer glaubt, dass der Glücksbringer tatsächlich wirkt, fühlt sich sicherer.
Setzen Sie sich mit möglichst entspannten Schultern aufrecht hin und nehmen Sie mit allen Sinnen bewusst wahr, was gerade ist: den Raum um sich herum, die Luft, die Gerüche. Welche Farbe haben die Wände? Wie ist der Fußboden beschaffen? Wer ist im Raum? Wer trägt welche Kleidung? Was riechen Sie in diesem Moment? Welche Stimmen oder Geräusche hören Sie? Versuchen Sie alles differenziert zu erfassen. Nehmen Sie einen bestimmten Geschmack im Mund wahr? Welche Körperempfindungen haben Sie? Seien Sie sich diesem einen Moment lang total bewusst. Danach atmen Sie einmal tief ein und lange aus.
Achtsames Gehen eignet sich für Menschen, die sich gerne bewegen oder in Stresssituationen nicht still sitzen können. Man geht möglichst langsam zehn Schritte in die eine Richtung und zehn Schritte wieder zurück. Nehmen Sie wahr, wie die Fußsohle des vorderen Fußes in Kontakt mit dem Boden kommt. Spüren Sie, wie das Körpergewicht vom einen auf den anderen Fuß verlagert wird, wie sich der hintere Fuß vom Boden löst, wie das ganze Körpergewicht verteilt ist, wie sich der hintere Fuß nach vorne bewegt, wie er aufsetzt. Beobachten Sie wie Sie atmen. Verbinden Sie die Bewegung mit dem Atem. Ziel der Übung ist es, mit der ganzen Aufmerksamkeit von Moment zu Moment beim Gehen und Atmen zu sein. Gedanken werden dann kaum Platz finden. Und wenn sie doch auftauchen, lenken Sie die Aufmerksamkeit immer wieder auf das Gehen und Atmen zurück.
Verzagen Sie nicht, wenn es beim ersten Mal nicht klappt. Wie alle Übungen muss man sie mehrere Male – optimaler Weise regelmäßig – wiederholen, bis sich der gewünschte Erfolg einstellt. Natürlich gibt es noch mehr Methoden. Ich habe diese ausgewählt, weil sie einfach zu erlernen sind und hoffe, dass für jeden etwas dabei ist.
Einige dieser Übungen habe ich dem Buch „Krebs ist, wenn man trotzdem lacht“ entnommen. Darin beschreibt Sabine Dinkel, wie sie während ihrer Krebserkrankung wieder neuen Lebensmut fand. ISBN 978-3-86910-412-6
Foto: pixabay
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